Seite:Die Perlenfischerei im Voigtlande.pdf/164

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wilhelm das Gesuch richten, ihm das Amt eines solchen Oberaufsehers zu übertragen. Zu Begründung seines Gesuchs führte er an, daß er noch mehre edle Bäche kenne und namhaftig machen wolle, welche Perlen enthielten, die aber der Perlensucher in Oelsnitz nicht berücksichtige, weil er sie nicht kenne. Der Herzog gab deßhalb unter dem 3. März 1706 an den Amtmann zu Voigtsberg Verordnung, genannten Thossen über sein Anbringen an Amtsstelle zu befragen: dieß scheint jedoch von keinem Erfolg gewesen zu sein, denn wir lesen nicht, daß das Perlengewässerrevier dadurch einen neuen Zuwachs erhalten habe. Wahrscheinlich war es dem Vasallen von Bergen unbekannt geblieben, daß die Bäche im Rauner- und Schönlinder Grund bereits in die fürstl. Perlengewässer eingereihet waren, auch war dieß mit dem Freiberger oder Tetterweinbach der Fall, weshalb ihm auch keine Oberaufseherstelle übertragen werden konnte.

Diese Wiederbetheiligung aber von Seiten Chursachsens an dem Perlenfang veranlaßte den Amtmann zu Voigtsberg, zumal seit der Perlensucher Wolff Adam Schmirler im Amte angezeiget, „wie sein Schwager zu Oelsnitz, Christian Röder, der zwar das Werk des Anzeige des Perlensuchers Wolf Adam Schmirlers, die Anstellung seines Schwagers als churfürstl. Perlensucher betreffend.Perlenfangs nicht verstehe, aber mehr Muscheln zum Schaden als zum nutzen bringen werde, von denen Churfürstl. als ein Perlensucher wäre angenommen, auch von denenselben allbereits verpflichtet worden, und er sich befürchte, besagter Röder möchte die diesseitigen Bäche mit begehen, denn die churfürstliche Refier wäre sehr enge und getraue er, Schmirler, sich nicht jährlich 10 Stück aus denen Churfürstl. Bächen zu liefern, die diesseitige Refier aber wäre weitläuftig und er könnte nicht überall sein,“ – darüber an Sr. Hochfürstl. Durchlaucht Bericht zu erstatten und mitzutheilen, wie man auf der anderen Seite bereits einen Oberaufseher über die Churf. Perlengewässer, so wie auch einen Perlensucher,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/164&oldid=- (Version vom 18.8.2016)