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gewesen. – Zu Anfang des Jahres 1717 erhielt der alte Perlensucher Johann Adam Schmirler vom Churf. Amte zu Zwickau aus eine Citation, dahin zu kommen, um in Zwickauer Gegend, namentlich bei Wiesenburg, einige Bäche zu untersuchen, ob dieselben nicht für den Perlenfang einzurichten seien. Das Gerücht davon gelangte auch zu den Beamten zu Voigtsberg Schonheim und Engelschall; absonderlich war es diesen aufgefallen, daß der Der Perlens. wird vom Amte Zwickau citirt, nach Wiesenburg zu kommen, um dort einige Bäche zu untersuchen, und deshalb beim Amte Voigtsberg zur Verantwortung gezogen.Schmirler in der Aufschrift „Königl. Perlensucher“ titulirt worden war. Sie ließen daher denselben vor sich fordern und als er dessen geständig gewesen, dabei aber auch heiligst versicherte, daß er durchaus nichts gethan habe, was seiner unterthänigst geleisteten Pflicht zuwider laufe, so zeigten sie den Vorfall bei seiner hochf. Durchlaucht an, sich deshalb weitere Verhaltungsbefehle erbittend. Die Antwort des Herzogs ging dahin, sie möchten zuvörderst von der eigentlichen Beschaffenheit und dem Inhalte des Briefes nähere Erkundigung einziehen und dann weiteren Bericht erstatten. Auf näheres Befragen erklärte nunmehr der Perlensucher an Amtsstelle, der Brief wäre an ihn den Vater Wolff Adam Schmirler gerichtet gewesen und hätte die Aufschrift geführt: „dem Churf. Perlensucher, Wolff Adam Schmirlern zu Oelsnitz zu insinuiren.“ Der Inhalt des Briefes sei gewesen, daß, wenn er nicht selbst abkommen könne, nur sein Sohn Hanns Christoph Schmirler nach Zwickau kommen und gegen gewöhnliche Auslösung, die er aus dem Bergamte Schneeberg erhalten werde, den Wiesenburger Bach visitiren solle, ob wegen der Muscheln etwas zu thun und ob ein Perlenfang daselbst könne aufgerichtet werden. Er so wie sein Sohn seien darauf am 25. Mai nach Zwickau gereist, um den genannten Bach zu untersuchen, hätten denselben auch nicht „uneben“ betroffen; er, der Vater hätte sich dann wieder nach Hause gemacht, der Sohn aber wäre mit einem Schreiben von den Zwickauischen Beamten nach

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Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/172&oldid=- (Version vom 18.8.2016)