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Treubluthen mit in die bei Rebersreuth vorbei fließende Elster genommen, um zu versuchen, ob er tüchtig sei, im Wasser auszuhalten, da sie denn befunden hätten, daß, da er kaum die Hälfte mit seinen Beinen in Wasser gestanden, er sich schon über Schwindel Die Königl. Perlensucher zu Oelsnitz finden Treubluthen zum Geschäft d. Perlenfischens untauglich und erklären sich bereit, selbst die Queis mit zu untersuchen.beklaget und gesagt habe, er hätte ein Malheur an seinem Schenkel, über welchen vor kurzer Zeit ein Wagen gegangen und könnte er dabei das Wasser nicht wohl vertragen, sie besorgten aber nicht ohne Grund, daß Treubluth nicht etwa ganz und gar an seinem Leibe gebrechlich wäre, und sollte es sich deme darnach befinden, so wäre es nicht möglich, daß er dem Dienste noch seinen Pflichten vorstehen könnte. Treubluth wäre übrigens schon zu alt, hätte nicht die geeignete Wissenschaft vom Perlenfange und würde also seinen Posten nimmermehr ausfüllen.“ – Der Perlensucher Christoph Heinrich Schmirler, der schon 1722 in Norwegen gewesen war, um die Perlenwasser zu untersuchen, erklärte, daß er die Muscheln in der Queiß kenne, und wenn man ihm mit höchster Erlaubniß gegen die gewöhnliche tägliche Auslösung gestatten würde, die in besagtem Queißfluß befindlichen Perlenmuscheln zu untersuchen, so mache er sich verbinlich, daß er damit in 8 Tagen von der Zeit an, da er in der Lausitz bei diesem Flusse angelangt sei, fertig sein wolle. Die Zahl der dortigen Muscheln hielten gegen die in der Elster befindlichen gar keinen Vergleich aus. Dann würde nach 3 Jahren erst wieder eine Revision nöthig werden, und es sei weiter nichts als strenge polizeiliche Aufsicht erforderlich, um die Sache auch hier in Stand zu halten. Dieß sowie noch einige andere verdächtige Umstände, welche gegen die Zuverlässigkeit Treubluths Zeugniß ablegten, namentlich der Umstand, daß Treubluth 30 Stück Perlen zum Verkauf feilbot, berichtete bereits unter d. 15. August d. J. der Amtsschreiber Engelschall an die höchsten Behörden des Landes ein, und wir haben nicht gefunden, weder daß Treubluth

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Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/190&oldid=- (Version vom 18.8.2016)