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ist hier ziemlich gut zu nennen, und wenn auch den Muscheln durch die vor 20 bis 30 Jahren geschehenen bedeutenden Holzflößen großer Schaden zugefügt worden ist, so hat er doch stets immer noch genügende Ausbeute gegeben und scheint sich in neuerer Zeit wieder sehr gekräftigt und erholt zu haben. Von der Tanzer- bis zur Raasdorfer Mühle stromaufwärts werden unausgesetzt Muschelbänke gefunden, von denen doch immer 10 aus 100 Perlen enthalten. Nicht minder reichhaltig an Muscheln ist er von der unteren bis zur oberen Raasdorfer Mühle, die auch mit den vorigen gleich gut und gesund zu sein scheinen. Von der obern Raasdorfer bis zur Holzmühle ist er nur schwach bestanden, was seinen Grund darin haben mag, weil theils die Strömung des Baches oft zu reißend ist, theils auch, weil der Bach in dieser Gegend viel Schlamm und Moorboden enthält, welchen letzteren die Perlenmuschel durchaus nicht leiden mag. Ueber die Holzmühle hinauf scheinen die Muscheln nicht mehr gedeihen zu wollen; denn von 2000 Stück Muscheln, die ohngefähr jetzt vor 45 Jahren dahin verpflanzt worden waren, fanden sich 1825 bei seiner Durchsuchung kaum noch 200 derselben, die aber sämmtlich durch das Floßholz beschädigt und für den Perlenfang untauglich gemacht worden waren. – Die Ufer dieses Baches sind zwar auch hin und wieder mit Gesträuch und Bäumen umgeben, wodurch das freudige Gedeihen der Perlen verhindert wird; allein er trägt schon in sich selbst den Keim, aus dem immer noch die freundliche Perlenfrucht hervorsproßt und wird bei ferner zu erwartender Ruhe, da Beschädigungen durch Floßholz hier vielleicht nie wieder zu fürchten sind, bald eine überraschende und zufriedenstellende Ernte gewähren. Die Besetzung des 1/8 Meile langen zur Holzmühle führenden Mühlgrabens, wurde 1825 beschlossen und sollten dazu die Muscheln aus dem Freiberger Bach verwendet werden. – Diesem zur Seite

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Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)