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der Fragen erwartet werden, zu welcher Classe von Geschöpfen die Perlenmuscheln in naturgeschichtlicher Hinsicht zu zählen, wie dieselbe in die Elster und in die andern ihr zuströmenden Flußchen und Bäche gekommen seien, wie es mit der Entstehung, dem Wachsthume und Fortpflanzung dieser Thiere beschaffen sei, auf welche Weise die Elsterperlen entstehen und gesunden werden; welchen Werth sie haben, und wo sich überhaupt noch im In- und Auslande, außer den genannten Wässern, dergleichen Perlenmuscheln vorfinden. Die meisten der aufgestellten Fragen sind der Art, daß eine vollständige Beantwortung derselben kaum zu erwarten sein dürfte, da sich die meisten derselben mit dem geheimnißvollen Schaffen und Wirken der Natur beschäftigen und in das Innere der Natur bekanntlich kein erschaffener Geist zu dringen vermag; wir können deshalb auch keine vollständige, practische Zergliederung und Aufhellung dieses geheimnißvollen Dunkels zusagen, wollen jedoch das, was Wissenschaft und Erfahrung auf ihren Gang in den Tempel dieses Geheimnisses gemerkt und verzeichnet haben, unseren Lesern in der Kürze getreu und anschaulich vor Augen zu führen suchen. Im AllgemeinenNaturgeschichtliches über die Perlenmuscheln. Zu welchem Geschlechte die Perlenmuscheln zu zählen seien. können wir über die Perlenmuschel, als zum Muschelgeschlecht gehörig, nichts Besseres und Ausführlicheres mittheilen, als was Oken im 5. Band seiner allgemeinen Naturgeschichte für alle Stände p. 262 gegeben hat, und wir wollen hiermit unsere Leser, die darüber sich ausführlicher unterrichten wollen, darauf verwiesen haben.

Hinsichtlich der Eintheilung, welche dieser große Naturforscher dem ganzen Muschelgeschlechte gegeben hat, gehören dieselben zu den einlöcherigen Schultermuscheln mit zwei Muskeleindrücken und nur einem Athemloch. Die Schalen dieser Muscheln sind meist länglich und hornartig mit einem Muscheleindruck hinten und vorn, und einer scheibenförmigen Mantelfurche. Der

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/32&oldid=- (Version vom 18.8.2016)