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die zweite die halbhellen und minder guten und die dritte die Sandperlen und verkrüppelten enthält. Diese Abtheilung wird schon von den Perlenfischern vorgenommen und erst wenn sie an die höchsten Behörden abgeliefert sind, werden sie gehöriger untersucht und sorgfältiger geordnet. Die Eigenschaften, welche den Werth der Perlen bestimmen, sind ihre durchsichtige Helle, ihre silberspiegelnde Glätte, ihr Gewicht, ihre ausgezeichnete Größe und gehörige Rundung, und sobald eine Perle diesen Ansprüchen Genüge leistet, so hat sie mit Recht Anspruch auf ausgezeichneten Werth und hohe Achtung. Die Farbe hängt größtentheils von den sie bespielenden und nährenden Gewässern ab, und aus der Verschiedenheit, die hier natürlicherweise stattfindet, folgt von selbst, daß auch die Farbe sehr verschieden sein muß.

Die Elsterperlen, welche von Bedeutung sind, haben gewöhnlich die Milchfarbe[1], sind rein, hell und durchsichtig. Die Perlen aus den Nebengewässern sind minder gut, und vorzüglich sind es die Triebperlen, die gewöhnlich einen röthlichen Schein von sich geben, was ohnstreitig von dem Wasser und dem Boden der Trieb herstammen mag.

§. 6.
Art und Weise der Aufsuchung der Perlen.

Die Art und Weise der Aufsuchung der Perlen muß sehr verschieden sein, da es hier wesentlich auf die Gewässer


  1. Planerus in hist. Voigtl. sagt: – „immaturae caerulei [45] coloris maturae candidi.“ – Uebrigens vergl. m. h. Eberhardts, Dr., Abhandlung von den Perlen. Viertes Hauptstücks p. 100 d. a. 1751.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/52&oldid=- (Version vom 31.7.2018)