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Wallner nicht scherzte. Und eine Stunde später finden wir die drei bereits unten im Tale der vier Palmen, – denn so bald als möglich hatten auch Ring und Heinz selbst jenen seltsamen Weg zurücklegen wollen, der in die Freiheit führte.

„Diese Steinplatte“, sagte der Ingenieur froh bewegt und deutete auf den zurückgeklappten Steindeckel, „ist natürlich die Stelle, die Kir Bali auf seiner Zeichnung mit einem Kreuz angedeutet hat. Nur eins verstehe ich nicht: wo mögen nur die Reichtümer sein, von denen der Wahhabit uns gegenüber sprach?!“

„Sicherlich unten in der Riesengrotte“, erwiderte der Doktor. „Ich habe auch bereits eine Vermutung in dieser Beziehung. Vielleicht ist …“

Soeben hatte Heinz den Steindeckel, um seine Kräfte zu erproben, in die Öffnung eingefügt. Als er sich nun aufrichtete, fiel sein Blick – ein glücklicher Zufall also! – nach vorwärts auf die Anhöhe, die den südöstlichen Hintergrund des Tales bildete. Dort erregte ein helles Blinken seine Aufmerksamkeit. Er schaute schärfer hin … Er war nun bereits lange genug mit Beduinen in Berührung gekommen, um zu erkennen, daß dort das Sonnenlicht sich in blanken Lanzenspitzen widerspiegelte.

„… Vielleicht ist …“, hatte der Doktor den neuen Satz begonnen.

Da … Heinz stieß ein paar Worte hervor, und in wilder Hast rannten die drei nun auf einige Felsen in der Nähe zu, wo sie, gedeckt gegen Sicht nach Südost hin, schnell an der Talwand emporkletterten, bis ein dichtes Ginstergestrüpp sie schützend aufnahm.

Gleich darauf bog auch schon eine Schar Beduinen, etwa dreißig Reiter, die meisten auf vortrefflichen Dromedaren sitzend, in das Tal ein. Ihr Anführer aber war kein anderer als Ibrahim ben Garb, der berüchtigte Pirat der Wüste. Und neben ihm, gleichfalls in Beduinentracht, hielt sich der Engländer Shlook, jener Mann, der über den Sultan von Oman vielleicht mehr Macht besaß als der britische Konsul in Maskat, der sowohl stets seinen persönlichen Vorteil suchte, nebenbei aber auch dafür

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W. Belka: Die Schätze des Wahhabiten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Sch%C3%A4tze_des_Wahhabiten.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)