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Onkels und der unwilligen Ablehnung vonseiten des Ingenieurs auf allen Vieren kriechend sich dem Zelte genähert, um die Unterhaltung der beiden Männer zu belauschen. Hoffte er doch, auf diese Weise nützlichen Aufschluß über deren Absichten zu erhalten.

Nachdem er den Schatten des Zeltes glücklich erreicht hatte, hob er etwas das Zeltleinen an und drängte sich unter diesem hindurch. – Nein – besser gesagt: er wollte sich hindurchdrängen …!

Es blieb bei der Absicht. Eine Faust packte ihn plötzlich am Genick, und eine zweite Hand spannte sich mit der Kraft einer Eisenklammer um seine Kehle, so daß er vor Schreck ganz steif wurde.

Dann raunte ihm dieser Gegner, der ihn von rückwärts beschlichen hatte und den er auch jetzt nicht zu Gesicht bekam, auf Englisch zu:

„Keinen Laut – verstanden …! – Was treibst Du hier Bursche …?! Wolltest Du die beiden dort am Feuer belauschen?“

Heinz hatte sich schon gefaßt. Und so war es ihm nicht entgangen, daß der, der ihm die Kehle halb zudrückte, das Englische mit fremdem Akzent sprach.

Er nickte daher eifrig mit dem Kopf, in der Annahme, daß sein Überwältiger sich auf ähnlichem Pfade befand wie er selbst.

Abermals fragte nun der offenbar riesenstarke Unbekannte: „Die beiden Männer sind also nicht Deine Freunde?“

Heinz schüttelte den Kopf mit größtem Nachdruck, worauf die Hände um seinen Hals sich lockerten.

„Wie heißt Du?“ wollte der Unsichtbare nun wissen.

„Heinz Brennert“, flüsterte der Überfallene ganz leise.

Da lösten sich die Hände vollständig.

„Etwa ein Deutscher?“ fragte der andere auf Deutsch.

„Ja …! Und Sie …, sind Sie …“

„Still – nachher – nachher!“

Nun konnte Heinz auch das Gesicht sehen, soweit dies

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Die Schätze des Wahhabiten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Sch%C3%A4tze_des_Wahhabiten.pdf/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)