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Die Uhrenanlage der Hauptstation für Erdbebenforschung
am physikalischen Staatslaboratorium zu Hamburg.




Im Jahre 1905 erhielt Herr Dr. R. Schütt in Hamburg von meiner Firma eine Uhrenanlage für seine neue Erdbebenstation, welche derselbe bekanntlich in hochherziger Weise dem Hamburger Staat zum Geschenke machte.

Die Station wurde von Herrn Dr. Schütt sowohl in bezug auf die Ausführung des Gebäudes als auch hinsichtlich der Ausrüstung mit Instrumenten auf das beste und vollkommenste eingerichtet. Während andere seismographische Institute sich in der Regel mit einer einzigen Pendeluhr begnügen, hat Herr Dr. Schütt für seine Station drei solche Uhren angeschafft, welche sämtliche mit Nickelstahl-Kompensationspendeln versehen sind, nämlich eine Hauptuhr erster Ordnung (Normaluhr I) mit luftdichtem Glasverschluß (Riefler Nr. 74), eine Hauptuhr zweiter Ordnung (Hauptuhr II) mit Luftdruckkompensation (Riefler Nr. 73) und eine von letzterer synchronisierte Nebenuhr (Uhr III, Nr. 108).

Die beiden Hauptuhren gehen im regelmäßigen Betrieb unabhängig voneinander als selbständige Uhren; doch ist die Einrichtung getroffen, die Hauptuhr II durch die Hauptuhr I zu synchronisieren.


Die Normaluhr I.

Die Normaluhr I (Fig. 1) ist eine Uhr Type D (Preisverzeichnis über astronomische Uhren von Cl. Riefler in Nesselwang und München) mit luftdichtem Glasverschluß, freiem Echappement, Nickelstahl-Kompensationspendel, elektrischem Aufzug und elektrischem Sekunden-Kontakt. Eine ausführliche Beschreibung dieser Einrichtungen ist in der Schrift «Präzisions-Pendeluhren und Zeitdienstanlagen für Sternwarten» von Dr. S. Riefler, München 1907 bei Ackermann, enthalten, doch soll an dieser Stelle eine kurze Beschreibung des elektrischen Sekunden-Kontaktes gegeben werden. Dieser Kontakt ist der sogenannte intermittierende Sekunden-Kontakt. Derselbe dient sowohl für die Registrierungen der Pendelschläge der