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Der Student durch den Imbiß noch mehr gestärkt, erbot sich nun ebenfalls auf Rekognoszierung auszugehen.

„Ich nehme den Hund mit. Der bringt mich sicher hierher zurück,“ erklärte er, um etwaige Bedenken Webers zu zerstreuen.

Der Unteroffizier nickte, wenn auch widerwillig. – –

Der junge Student war nun bereits eine Viertelstunde unterwegs. Er hatte zunächst, den Hund an der Leine führend, die Richtung nach West mitten durch den Wald eingeschlagen, war dann nach Süden, immer sich nach dem Kompaß orientierend, abgebogen und verfolgte jetzt einen kaum sichtbaren Pfad, der sich zwischen den Buchenstämmen und dem dichten Unterholz zahlloser Haselnußbüsche hindurchschlängelte. Öfters blieb er stehen, um zu lauschen. Gerade als der Kriegsfreiwillige dann in eine langgestreckte Lichtung einbiegen wollte, auf der zahlreiche Stapel von Buchenkloben aufgeschichtet waren, blieb Hektor plötzlich stehen und stieß mit gesträubtem Rückenhaar ein leises, warnendes Knurren aus.

Blitzschnell tauchte Makull hinter einem von zahlreichen jungen Schößlingen umwucherten Buchenstamm unter. Und gleich darauf vernahm er auch das Knacken trockener Zweige und ein vorsichtiges Rauschen in den Büschen am Rande der Lichtung. Dann wurde es wieder still.

Der Student, der anfänglich gefürchtet hatte, daß der Hund ihn womöglich durch Knurren oder Bellen verraten würde, merkte bald, wie überflüssig diese Sorge und seine Vorsichtsmaßregel, das Umklammern von Hektors Schnauze mit der Hand, gewesen war. Das kluge Tier, das offenbar für die Jagd dressiert worden war, lag regungslos neben seinem Herrn und drehte nur, argwöhnisch die Luft einziehend, den Kopf hin und her.

Jetzt wieder ein Geräusch, als ob sich ein Mensch langsam durch die Büsche drängte. Und nun vermochte Makull auch eine Gestalt zu erkennen, die eben hinter einem Baum hervor auf den Fußpfad schlüpfte. Kein Zweifel, das war der Gefreite! Die lange hagere Gestalt war nicht zu verkennen.

„Hartock!“

Der Angerufene fuhr erschreckt zusammen. Und erst als

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W. Belka: Die Versprengten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1914, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Versprengten.pdf/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)