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„Geglückt!“ jubelten die beiden Freiwilligen wie aus einem Munde.

Aber nun belehrte sie auch das Pfeifen von Karabinerkugeln, daß es für sie höchste Zeit war an ihre eigene Sicherheit zu denken. Im Marsch marsch ging’s dem schützenden Walde zu. Und ohne weiteren Zwischenfall langten sie dann auch in der Grotte an.

Bereits in der nächsten Nacht machte sich die Wirkung der dem deutschen Oberkommando auf so abenteuerliche Weise übermittelten Nachrichten dadurch bemerkbar, daß plötzlich gegen die Mitternachtsstunde von Osten her ein von Minute zu Minute lebhafter werdender Kampflärm hörbar wurde. Deutscherseits hatte man eben nicht abgewartet, bis die Franzosen ihre angemeldeten Verstärkungen heranziehen konnten, sondern war sofort zum Angriff übergegangen, der schließlich um die zehnte Vormittagsstunde mit einem Rückzuge des Feindes endigte.

Auch den fünf Bewohnern der Felsengrotte wurde endlich das tapfere Ausharren glänzend belohnt. Sie schlossen sich den vorrückenden deutschen Abteilungen an und wurden dann später nach Abbruch des Gefechtes zu ihrem Regiment, das bei dem Kampfe gegen die französische Übermacht über ein Drittel seiner Mannschaften eingebüßt hatte, zurückgebracht.

Prinz Stelheim sorgte auch dafür, daß das ebenso mutige wie umsichtige Verhalten der vier Versprengten zu Ohren der höchsten Vorgesetzten kam. Und bereits eine Woche später wurde den wackeren Musketieren von dem Divisionskommandeur eigenhändig das Eiserne Kreuz zweiter Klasse überreicht, während ihr Oberst den Unteroffizier Weber für die Eroberung der Standarte noch außerdem zum Vizefeldwebel und die drei anderen zu Unteroffizieren beförderte.


     Der nächste Band enthält:

Pan Svarszinski.
Ein Abenteuer im Gouvernement Suwalki.



Druck: P. Lehmann G. m. b. H., Berlin.


Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Die Versprengten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1914, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Versprengten.pdf/33&oldid=- (Version vom 31.7.2018)