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Der Abflug.

Eine ungeheure Menschenmenge umstand den freien Platz, in dessen Mitte eine silbergraue Kugel von etwa dreißig Meter Durchmesser lag, also ein ganz gewaltiger Ball, denn, um einen Vergleich zu geben, sei erwähnt, daß ein Ozeandampfer von 3000 Tonnen, schon ein ganz ansehnliches Schiff, dem Inhalte nach acht Mal in diese Kugel hineingegangen wäre.

Dementsprechend bestand die Mannschaft des Weltallschiffes aus hundert Arbeitern, meistenteils geschickten Mechanikern, die sich freiwillig zu der abenteuerlichen Fahrt ins geheimnisvolle Unbekannte gemeldet hatten, aber es waren auch wirkliche Seeleute darunter, dazu kamen dann noch die Offiziere, nur talentvolle Ingenieure, und schließlich einige Gelehrte.

Zum Umschauen im Inneren haben wir später noch Zeit. Aber von außen hatten die versammelten Neugierigen auch nicht viel zu sehen, sie konnten höchstens die ungeheure Größe der Billardkugel anstaunen. Nichts war an ihr bemerkenswert als die nackte, gebogene, silbergraue Wand. Nur unten befand sich eine Thür, im Verhältnis zu der Riesenkugel ein winziges Loch, durch welches Menschen ein- und ausgingen und noch einige Gegenstände hineintrugen.

Jetzt ging ein Murmeln und eine Bewegung durch die Reihen der Zunächststehenden, dann wurden sie zurückgedrängt, und man sah, wie ein vornehmer, alter Herr, der zuletzt an der Kugel stehen blieb, dem jungen Kapitän die Hand schüttelte, endlich verschwand auch dieser im Inneren, und nun wurde die Thür geschlossen.

„Aufgepaßt!“

Eine angstvolle Todesstille lagerte über der ganzen Menge. Ein Kanonenschuß sollte das Zeichen zum Aufstieg geben, dann erwartete man, das Weltallschiff so schnell oder etwas schneller als einen freigelassenen Luftballon sich erheben zu sehen.

Doch als der Kanonenschuß erkrachte – war die Kugel

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Robert Kraft: Die Weltallschiffer. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Weltallschiffer.pdf/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)