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jetzt den Abstieg nach dem Innern der Insel zu. Dieser war bedeutend leichter zu bewerkstelligen als der Aufstieg von der Uferseite her. In zehn Minuten hatte Heinrich die letzte der Felsterrassen hinter sich und betrat einen Palmenhain, der sehr bald in dichtes Gebüsch von allerhand ihm fremden Straucharten überging. Hier und da bemerkte er kaninchenartige Tiere, die bei seinem Nahen blitzschnell in ihren Löchern verschwanden. Immer weiter drang er vor, bis ein großes, von einem aus Zweigen geflochtenen Zaun umfriedetes Haferfeld ihm den Weg versperrte. Also mußte diese Insel bewohnt sein und zwar von Leuten, die hier schon längere Zeit ansässig waren. Das Haferfeld zeigte das deutlich genug. – Nachdenklich blieb er abermals stehen. Er war bereits geistig genügend reif, um sich darüber klar zu werden, daß das Verhalten dieser Inselbewohner, die für ihn und seine kleine Gefährtin bereits so liebevoll gesorgt hatten, zum mindesten recht merkwürdig war. Weshalb hatte sich die Person, die Lottchens Arm so kunstgerecht verbunden und auch die Nahrungsmittel herbeigeschafft hatte, nicht wieder blicken lassen?! Weshalb waren diese Liebesdienste in solcher Heimlichkeit vorgenommen worden?! – Das mußte doch irgend einen Grund haben! Aber welchen – welchen?! –

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W. Belka: Die Zauberinsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Zauberinsel.pdf/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)