Seite:Die Zauberinsel.pdf/3

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hinter dem Kapitän und dem Steuermann drängten sich einige Matrosen neugierig zusammen. Und einer von diesen sagte jetzt lachend:

„Käpt’n, hei (er) bruck ne andre Inlodung – son por Eimer Woter.“

Eschler, einem Mann in den besten Jahren mit einem blonden Vollbart und blauen, gutmütigen Augen, die nur zuweilen recht streng blicken konnten, schien dieses feuchte Mittel jedoch nicht zu gefallen.

„Jungs, räumt die Fracht weg, dann hebben wir ihn“, meinte er kurz. „Und hebben wir ihn erst, so kriegt hei das Tauend’ zu schmecken, so wahr ich Friedrich Eschler heiße!“

Die Aussicht auf diese etwas handgreifliche Begrüßung schien den blinden Passagier davon zu überzeugen, daß es am ratsamsten wäre, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Langsam kroch er jetzt, mit den Beinen zuerst, aus seinem Schlupfwinkel hervor und stand nun scheu und ängstlich vor den Seeleuten, die ihn mit lebhaftem Interesse musterten.

Ein langaufgeschossener, ärmlich gekleideter Junge war’s mit krankhaft bleichem Gesicht. Um den Mund mit den schmalen Lippen lagerte ein scharf ausgeprägter Zug von Trotz und Verbitterung, und in dem Blick war bei aller Furcht vor

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Die Zauberinsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Zauberinsel.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)