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Gürge. Was, allerliebster Goldschnapps? ist das der Ernst?

Schnapps. Der völlige Ernst. Aber Ihr seht, daß ich mehr für Euch thue, als ein ehrlicher Mann für seinen Bruder thäte.

Gürge. Da, da ist der Bettel! Geschwind gieb her, Zuckerschnäppsgen, eh’ es Dich reut! (Sie vertauschen die Billets.) Nun, da hab’ ich dich wieder, du allerliebstes Briefgen: nun sag mir, du kleiner Schelm, warum du mir davon gelaufen bist. Willst du mir noch einmal den Spas machen, du Flattergeist? Höre! Wirst du noch einmal desertiren, damit ich dich ranzioniren muß? – Thue mirs nicht wieder, du Aeffgen; denn nun hab’ ich im Leben nichts mehr als dich. Dasmal will ich dir den Streich noch vergeben: komm her, du Herzgen: einen Schmaz! und noch einen! und noch einen! und nun ist alles vergessen und vergeben.

Schnapps. Das Loos ist also nunmehr mein? ganz und gar mein?

Gürge. Ganz und gar, Schnäppgens, mit Haut und Haar. Er hat das Billet auf die Terne, und ich habe das Billet auf Rösen. Der Himmel

Empfohlene Zitierweise:
Anton-Wall (= Christian Leberecht Heyne): Die beiden Billets. Ein Lustspiel in einem Akt. Dyk, Leipzig 1790, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_beiden_Billets_(1790).pdf/30&oldid=- (Version vom 14.9.2022)