aus seinem Wohnzimmer das Innere des Brauhauses, vermittelst eines dahin gerichteten Fensters, völlig übersehen, und auf alles ein wachsames Auge haben kann. Die untere oder erdgleiche Etage ist in einige Weichen, die Büttnerey, Geräthschaftskammern, und in das sogenannte Elysium abgetheilt. Erstere sind geraumige, kühle, mit breiten Steinen (Schaalen) gepflasterte Zimmer, in deren Mitte sich ein von Quadersteinen mannshoch aufgeführter Behälter befindet, worin das zum Malz bestimmte Getraid während einer gewissen Zeit eingeweicht, und dann in dem übrigen Raum des Zimmers zum Auswachsen aufgesteckt wird. Letzteres ist der Sammelplatz der Braugesellen, Bierfahrer und anderer Handarbeiter, welche die wenigen Stunden, in welchen sie nicht an bestimmte Geschäffte gefesselt sind, in Gesellschaft den Holz- Getraide- Hopfenbauern, und mehrerer anderer trinklustigen Freunde und Freundinnen, in vertraulicher Gemeinschaft hier verleben. Ein großes, mehrere Eimer enthaltendes Bierfaß, (Bieresel genannt) das täglich vollgefüllt, und in dieses Gemach abgegeben wird, schwenkt aus seiner Mitte das traurige Andenken aller irrdischen
Anonym: Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse; wie auch in Ansehung der damit verbundenen mineralischen Quelle, historisch beschrieben von einem fachkundigen Augenzeugen, im Herbstmond des Jahrs 1790 in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_gro%C3%9Fe_Brauerey_zu_Burgfahrenbach.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)