Banden belegt, mit 6 grossen messingenen Hahnen am Rande versehen, und vermittelst einiger weiten Seihe-Röhren mit der im erdgleichen Bau befindlichen großen Kühlpfanne in Verbindung ist. Ist nun der Sud vollendet und in dem großen Kühler durch die oben bezeichneten Schaufelräder dephlegmatisirt, so werden diese Röhren geöffnet, und das Liquidum stürzt, mit dem rauschenden Getöse eines Wasserfalles, in den unterirrdischen Sammelkasten.
Mit diesem länglichen Viereck lauft in der Entfernung von ungefähr 11/2 Toisen ein langer am Fußboden bevestigter Behälter parallel, der die Gestalt einer breiten Krippe hat, und vermittelst einiger unter dem Sammelkasten verborgener Handkeltern oder Schieber, mit diesem in Verbindung gebracht werden kann. Dieses ist die sogenannte Gähre. Ein anderer ringsum an den Mauern bevestigter ähnlicher Behälter kann, vermittelst der obenher in gewissen Distanzen aus der Wand hervorragenden Wasserröhren, in wenig Minuten mit frischem Quellwasser angefüllt und wieder geleeret werden. Sind nun die zum frischen Sude erforderlichen Fässer gesäubert, in der Büttnerey untersucht, und nöthigenfalls verbessert, so werden
Anonym: Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse; wie auch in Ansehung der damit verbundenen mineralischen Quelle, historisch beschrieben von einem fachkundigen Augenzeugen, im Herbstmond des Jahrs 1790 in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 375. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_gro%C3%9Fe_Brauerey_zu_Burgfahrenbach.pdf/15&oldid=- (Version vom 31.7.2018)