vorige gelbe Farbe und diejenige Härte erhalten, die sie vor der Weiche gehabt. Das Signal der Reife gibt das Aufplatzen einiger Körner, in der Brauersprache: das Knacken und Schnappen. Dann ist es Zeit, das Feuer abzuthun, und das neue Malz, nach einiger Abkühlung in den dazu bestimmten Plätzen, aufzuschütten. Aller Vorkehrungen und Aufsicht ungeachtet, gibt es dennoch zuweilen Beyspiele von zu geringer oder zu starker Wirkung des Feuers. In beyden Fällen darf das Malz nicht versotten werden, sondern es wird der mit dem Brauhause verbundenen Viehmastung zu Theil; es sey denn daß es an benachbarte Braunbierbrauer verkauft und höher ausgebracht werden könnte.
Dem gewöhnlichen Gange der Dinge nach, wird alle Werktage ein frischer Sud Biers verfertigt; hiezu ist die gehörige Einrichtung getroffen. In günstigen Zeiten, wenn die Landesproducte besonders wohl gerathen, und die Fabrikate der Gegend gesucht werden, muß manche in Oberfranken noch übliche Heiligenfeyer, um dem Verlangen der Bierwirthe zu willfahren, in Braufeyer verwandelt werden. Seit dem aber, daß der Muselmann, dieser vorzüglichste Käufer der Manufacturwaaren, ausser Pulver
Anonym: Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse; wie auch in Ansehung der damit verbundenen mineralischen Quelle, historisch beschrieben von einem fachkundigen Augenzeugen, im Herbstmond des Jahrs 1790 in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 384. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_gro%C3%9Fe_Brauerey_zu_Burgfahrenbach.pdf/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)