in die heiße Pfanne zurück gelassen, und weiter fort gesotten wird.
Um 10 Uhr gehet endlich der letzte oder sogenannte lautere Maisch vor sich: das in dem Kessel bisher gesottene Liquidum wird wieder zurück in den großen Kasten gelassen, hier abermahls mit dem ganzen Chaos verbunden, und nach einiger Ruhe wieder in die vorige höllischheiße Siedepfanne zurück geführt.
So werden die Materialien kalt und warm, lau und heiß, warm und heiß, heiß und siedend, viermahl unter einander gearbeitet, ihre äussern Theile viermahl verändert, und zur letzten gewaltsamsten Umformung vorbereitet. Diese wird vermittelst eines stundenlangen überbrausenden Suds vollendet, und das nunmehr fertige Bier in die oben bezeichnete große hölzerne Kühlung gelassen. Eben so wird mit den im Mischkasten noch zurückgebliebenen Flüßigkeiten verfahren: sie werden, so viel als möglich ist, ab und in die Pfanne gezogen, hier eine volle Stunde gesotten, und dann auf die Kühlung übergeführt.
Nachmittags um 4 Uhr muß alles dieses geschehen, und der ganze Sud auf die Kühlung gebracht seyn. Hier wird das Bier,
Anonym: Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse; wie auch in Ansehung der damit verbundenen mineralischen Quelle, historisch beschrieben von einem fachkundigen Augenzeugen, im Herbstmond des Jahrs 1790 in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 387. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_gro%C3%9Fe_Brauerey_zu_Burgfahrenbach.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)