Nun nimmt die Ochsenmastung die zurückgebliebenen Trebern in Empfang, welche sofort ausgeschlagen, theils verkauft werden, größtentheils aber den gehörnten Schlachtopfern zu Gute kommen. Da das Verkaufen dieses stets gesuchten Futters für einen Mastungspachter vortheilhafter ist, als die eigene Viehmastung, diese hingegen dem Ackerbau sehr zu statten kommt, und einigen Abgang an gegenwärtigen Gewinn, durch die zukünftigen goldnen Früchte der Ceres reichlich ersetzt, so wird die Viehmastung gewöhnlich unter der Bedingung verpachtet: daß 50 bis 60 Mastochsen und eben so viel Schweine stets im Stalle gehalten werden, und an die Stelle der feisten so fort magere wieder einrücken müssen. Wenn das Brauwesen stark gehet, können dieser Kostgänger mehrere angenommen, und das Heu und Stroh abgerechnet, bloß aus dem Brauhause stattlich unterhalten, und in Zeit von 3 bis 4 Wochen überfeist abgeliefert werden. Das Vieh wird durch besonders dazu angestellte Personen versorgt. Jedes Stück erhält täglich die einmahl vestgesetzte Ration. Gegenwärtig, da alle Gattungen von Getraide und Futter in ziemlich hohen Preisen stehen, belauft sich das tägliche Kostgeld eines
Anonym: Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse; wie auch in Ansehung der damit verbundenen mineralischen Quelle, historisch beschrieben von einem fachkundigen Augenzeugen, im Herbstmond des Jahrs 1790 in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 390. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_gro%C3%9Fe_Brauerey_zu_Burgfahrenbach.pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)