vermocht dawider das Kreuz zu predigen. Das Kreuz wird tauben Ohren gepredigt, und jede äussere Einschränkung, Beschwerung und gänzliche Untersagung soll, dem Vernehmen nach, den Verschluß merklich vermehren. Daher mag wohl die Sage entstanden seyn, daß dergleichen Inhibitionen, von Seiten der wachsamen Fahrenbachischen Administration, von Zeit zu Zeit selbst veranlaßt würden, um den Debit des Biers zu vergrößern. Ja, es soll schon oft der Fall gewesen seyn, daß diejenigen, von welchen die Untersagungen unmittelbar herrühren, sich dieses Lieblingstrunks nach wie vor ununterbrochen bedient; und daß die Kreuzritter selbst sich in Person an der Quelle eingefunden, und daraus so lange und so starke Züge geschöpft haben, bis sie des irrdischen und himmlischen Jerusalems gänzlich vergessen hatten.
Das mißlichste für das Fahrenbachische Brauhaus mag wohl das Gerücht von Ausartung und Versiegung der Quelle, von Verminderung und Verschlimmerung der Braumaterialien, von Verdünnung des Biers etc. seyn, das oft in der Gegend ausgestreuet wird, und um so stärkern Glauben findet, je mehr es durch die Gewinnsucht verschiedener Bierwirthe unterstützt wird, die
Anonym: Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse; wie auch in Ansehung der damit verbundenen mineralischen Quelle, historisch beschrieben von einem fachkundigen Augenzeugen, im Herbstmond des Jahrs 1790 in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_gro%C3%9Fe_Brauerey_zu_Burgfahrenbach.pdf/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)