dasselbe mit Wasser, und dem elenden Weißbier vermischen, das in der Nachbarschaft gebrauet wird, und ohne einen Zusatz von Fahrenbacher fast ganz ungenießbar ist. Diese von Zeit zu Zeit erneuerten Gerüchte sollen in ältern Zeiten die Fürsorge veranlaßt haben, daß verschiedene falsche Brunnenhäuser angelegt, der wahre Ursprung der Quelle aber maskirt worden wäre. Erstere finden sich noch in ziemlicher Anzahl um Fahrenbach, und letzterer ist, wie uns versichert ward, auch jetzt nur sehr wenig Personen bekannt.
Die unverkennbarste Geburt der Brauerpolitik aber ist das Mährchen von geheimen Künsten, mystischen Zusätzen, und – wie sich von selbst verstehet – kohlschwarzen Zaubereyen, die den wesentlichen Vorzug des Fahrenbacher Biers ausmachen sollen. Ersteres suchen die Fahrenbachischen Braugesellen selbst zu begünstigen. Schon mehr als einer hat dieser Mähre sein Glück zu verdanken; ja die Braumeister selbst sind bereits mehrmahlen in die berühmtesten Brauhäuser, z. B. in das große Kurfürstliche Brauhaus zu München, in der Erwartung gerufen worden, um dort ihre geheimen Künste zum Besten der Finanzen geltend zu machen. Wenn sie gleich anderswo das Fahrenbacher Bier nicht hervorbringen
Anonym: Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse; wie auch in Ansehung der damit verbundenen mineralischen Quelle, historisch beschrieben von einem fachkundigen Augenzeugen, im Herbstmond des Jahrs 1790 in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 402. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_gro%C3%9Fe_Brauerey_zu_Burgfahrenbach.pdf/42&oldid=- (Version vom 31.7.2018)