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die Region der Dschungeln begann, in denen es von Schlangen und Krokodilen wimmelte, und eine Stunde später, als wieder ein Bach seitwärts mündete, sagte Soliman, daß sie hier das Boot verlassen und den Fußmarsch antreten müßten.

Das Boot wurde nun befestigt, die Malayen beluden sich mit Decken, Gewehren und einigem Proviant, und nachdem inzwischen Richard das Wasser des Baches geprüft hatte, das auffallend warm war, wurde der Marsch angetreten, der zum Glück gleich aus der hier aufhörenden Dschungel in eine hügelige, steppenähnliche Gegend führte.

Bald zeigte es sich, welches Glück es gewesen war, daß Richard so geeilt, denn in dem Urwalde war es ihnen entgangen, welch unheilvoll drohendes Aussehen der Himmel angenommen hatte.

Es wurde plötzlich finster, schon pfiff der Wind durch die Bäume und Schilfrohre, jeden Augenblick konnte das Unwetter losbrechen, und wehe ihnen, wenn ein Orkan sie im Walde überraschte.

Auch hier im offenen Gelände konnte er ihnen, ebenso wie schon allein der Regen, noch verhängnisvoll genug werden. Hastig strebten sie daher vorwärts, denn bereits fielen große Tropfen.

„Dort ist die Höhle“, sagte endlich Soliman, auf eine bizarre Felsmasse deutend, die sich jäh aus dem Boden erhob, „dort sind wir geborgen.“

Sie hatten sich immer an dem Ufer des kleinen Baches gehalten, und Richard war zu sehr besorgt, um darauf zu achten, wie das Wasser immer mehr zu dampfen begann.

Da brach der Regenguß los. Wenn man einen tropischen Regen noch nicht erlebt hat, kann man sich schwer eine Vorstellung davon machen. Es braucht nur gesagt zu werden, daß die eigroßen Tropfen den besten Regenschirm durchschlagen, als wäre sein Dach von Seidenpapier. Allerdings sind

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Robert Kraft: Die indischen Eskimos. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_indischen_Eskimos.pdf/6&oldid=- (Version vom 31.7.2018)