Seite:Dillenius Weinsberg 072.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1254 der große rheinische Städtebund in’s Leben trat (Stälin II. 210), so war auch Weinsberg unter den kleineren Städten, welche sich ihm anschloßen.

1243, 44, 45 zeichneten sich durch große Trockenheit aus.

1250. Strenger, schneereicher Winter, Überschwemmung, regnerischer Sommer.

1255 lieferte ein saures und herbes Gewächs von Wein. Überhaupt Mißjahr. Um so fruchtbarer 1256.

(Richard von Cornwallis römischer König 1257–1272.)

1258. Winter sehr trocken; Frühling und Sommer regnerisch; Mißrathen des Getreides durch Nässe.

1259. Mißrathen des Getreides durch Dürre; um so mehr Gedeihen des Weines.

1261. Plötzliches Austreten des Rheines und seiner Nebenflüsse. Ertrinken vieler Menschen und Thiere. Großer Schaden an Gebäuden.

1263. Heftiger Sturmwind.

1264. Im Juli erschien ein großer Komet und stand 3 Monate (Crus.).

1266. Fruchtbares Jahr. In einer, Rappach betreffenden Urkunde von diesem Jahr kommt als Dechant des Capitels Weinsberg: Friedrich Krüger.

1268. (Konradin’s Enthauptung zu Neapel 29. Oct.)

1269 stiftete Engelhard IV. v. Weinsberg in der Stadt Weinsberg ein Kloster Dominicaner- oder Prediger-Ordens, das über der ehemaligen Spital-Kelter (jetzt Fahm’schen Haus) stand und erst in der Zerstörung von 1525 mitverbrannte. Wahrscheinlich verwechselt Oesterlin in seiner (werthlosen) Reim-Chronik von Weinsberg dieses Kloster mit der offenbar viel älteren Pfarrkirche, die er Engelhard IV. in diesem Jahr erbauen läßt. Oder meint er die Spitalkirche, die in der Nähe dieses Klosters stand. Da Weinsberg nach Obigem (p. 69) schon im 9. Jahrhundert als Capitelssitz erscheint, so hatte es gewiß schon damals seine Pfarrkirche, wie wir sie auch auf dem Gemälde der Begebenheit von 1140 finden.

Mit 1270 begann eine dreijährige Theurung, indem das Getreide wegen zu großer Dürre, die dem Wein um so förderlicher war (Weinpreis 12 Groschen),

1271 und 1272 wegen vieler Nebel, Regen und Kälte mißrieth, daher 1272 Hungersnoth (Crus.),

1273 und 1274 dagegen fielen Erndte und Weinlese um so ergiebiger aus.

(1273. Rudolph v. Habsburg zum römischen König gewählt.)

1275 regnete es so stark und anhaltend vom Mai bis in den Herbst, daß das Getreide auf den Feldern faulte und der Wein ganz ungenießbar wurde.

Mit 1276 begann eine Reihe günstigerer Jahre. Reife Trauben schon um die Mitte Augusts. Große Wohlfeilheit. 1 Eimer Wein galt nur 10 Kreuzer 4 Heller. 1 Scheffel Roggen 4 Kreuzer 2 Heller. Dinkel 10 Pfennige. Haber 8 Pfennige.

1277 war zwar die Kälte so stark, daß der Bodensee zufror, und

1278 beschädigte noch am 16., 17. und 18. Mai ein Schneefall die Reben; aber in beiden Jahren folgte hierauf eine sehr günstige Witterung und da auch

1279 Getreide und Wein geriethen, wurden die Lebensmittel außerordentlich wohlfeil. 1 Scheffel Dinkel galt 20 Heller.

1279. Die Beatae Luciae virginis siegeln die civitates in Weinsperg et in Heylbronn, einen Lehensvertrag zwischen dem Kloster Schönthal und zwischen Heinrich Gribo von Heylbronn und Dienemunde Snabel, Schwester einer Irmengarde von Weinsberg, über einen Theil der von den Dynasten von Weinsberg dem Kloster