Seite:Diplomatische Nachrichten von dem Ursprung der Lehensherrlichkeit des Stiftes Wirzburg über das dem Hause Sachsen zuständige Schloß und Amt Meiningen.pdf/8

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dieses Wirzburgischen Amtes gerichtet zu haben, um jene so nachtheilige Gerichtsverbindung zu tilgen und ihre Lande überhaupt in nähern Zusammenhang zu bringen.

Bey den öftern Fehden, in welche sie in ältern Zeiten mit den Bischöffen zu Wirzburg verwickelt waren, gelang es ihnen einigemahl die Stadt Meiningen unter ihre Botmäßigkeit zu bringen, und die Geschichte erzählet, daß Graf Poppo VII. (XIII.) schon im Jahr 1222 sich derselben bemächtiget habe.[1] Ein gleiches geschah um das Jahr 1266 von Graf Berthold IV. (VII.) welcher damahls in einer zwiespältigen Wahl zum Bischoff zu Wirzburg ernannt wurde, und diese Würde, weil ihn das dasige Capitel nachher hiezu nicht annehmen wollte, mit dem Degen in der Faust zu behaupten suchte.[2]

In dieser heftigen Fehde, welche ganze 8 Jahre zwischen Wirzburg und Henneberg, mit abwechselndem Kriegsglück, geführet wurde, kam unter andern auch die Wirzburgische Stadt Meiningen in die Hände der Grafen, und eine Urkunde vom Jahr 1273 bezeuget, daß gedachter Berthold selbige damahls im


  1. Siehe Güthens Beschreib. der Stadt Meiningen S. 142.
  2. s. Friesens Wirzb. Chron. S. 574. u. a. m.