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was gewöhnliche respektable Dutzendmenschen wären, wenn sie nicht genug zu essen hätten. Wenn das Privateigentum abgeschafft ist, wird es keine Notwendigkeit und keinen Bedarf für Verbrechen geben; sie werden verschwinden. Natürlich sind nicht alle Verbrechen Verbrechen gegen das Eigentum, obwohl das die Verbrechen sind, die das englische Gesetz, das dem, was ein Mensch hat, mehr Wert beimisst als dem, was er ist, mit der grausamsten und fürchterlichsten Strenge bestraft, wofern wir vom Mord absehen und den Tod für ebenso schlimm halten wie das Zuchthaus, worüber unsere Verbrecher, glaube ich, anderer Meinung sind. Aber wenn auch ein Verbrechen nicht gegen das Eigentum gerichtet ist, kann es doch aus dem Elend und der Wut und der Erniedrigung entstehen, die unsere verkehrte Privateigentumswirtschaft hervorbringen, und wird so nach der Abschaffung dieses Systems verschwinden. Wenn jedes Glied der Gemeinschaft soviel hat, als es braucht und von seinen Mitmenschen nicht behelligt wird, hat es

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Oscar Wilde: Drei Essays. Karl Schnabel, Berlin 1904, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Drei_Essays_Oscar_Wilde.pdf/48&oldid=- (Version vom 31.7.2018)