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wundervolle und herrliche Dinge zu ihrer eigenen und aller andern Freude zu ersinnen. Es wird grosse Kraftstationen für jede Stadt und, wenn nötig, für jedes Haus geben, und diese Kraft wird der Mensch je nach Bedarf in Wärme, Licht oder Bewegung verwandeln. Ist dies utopisch? Eine Weltkarte, in der das Land Utopia nicht verzeichnet ist, verdient keinen Blick, denn sie lässt die eine Küste aus, wo die Menschheit ewig landen wird. Und wenn die Menschheit da angelangt ist, hält sie Umschau nach einem bessern Land und richtet seine Segel dahin. Der Fortschritt ist die Verwirklichung von Utopien.

Ich habe also gesagt: die Gemeinschaft sorgt mit Hilfe der Organisation der Maschinenarbeit für die nützlichen Dinge, und die schönen Dinge werden vom Individuum hergestellt. Das ist nicht bloss notwendig, sondern der einzig mögliche Weg, um das eine wie das andere zu erreichen. Ein Individuum, das Dinge für den Gebrauch anderer zu machen und auf ihre Bedürfnisse und Wünsche Rücksicht zu nehmen hat, arbeitet nicht mit Interesse

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Oscar Wilde: Drei Essays. Karl Schnabel, Berlin 1904, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Drei_Essays_Oscar_Wilde.pdf/53&oldid=- (Version vom 31.7.2018)