Seite:Drei interessante Rechenkunststücke.pdf/5

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Walther Kabel: Drei interessante Rechenkunststücke. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1913, Bd. 1, S. 223–226

Der Hausherr war geboren am 2. März.
Geburtsdatum x 2 = 2 x 2 = 4.
Hierzu 5 addiert = 9.
Dieses x 5 = 45.
Hierzu die Monatszahl 3 = 48.

Diese Zahl erst läßt der Rechenkünstler sich nennen und fragt dann: „Geboren in den ersten neun oder den letzten drei Monaten? – Wenn in den ersten neun, dann ziehe man 25, wenn in den letzten drei, 34 ab. Das Resultat stimmt immer. Also zum Beispiel, jemand ist am 12. Dezember geboren. Dann lautet die Rechnung: 2 x 12 = 24, 24 + 5 = 29, 29 x 5 = 145, 145 + 12 = 157.

Von 157 wird, da in den letzten drei Monaten geboren, 34 abgezogen = 123, also am 12. und zwar am dritten der drei letzten Monate, das ist Dezember. –

Auch dieses Kunststück fand vielen Beifall. „Nun will ich Ihnen zum Schluß noch etwas ganz Interessantes zeigen,“ sagte A. „Ich schreibe hier die Zahlenreihe 12.345.679 auf. Bitte, wollen Sie, Herr B., diese Zahl mit – sagen wir mit 18 multiplizieren. Ich kann das Exempel im Kopf lösen und schreibe hier schon das Resultat auf.“ Er schrieb 222.222.222.

Als B. mit seiner Rechnung nach einer Weile fertig war, hatte er ebenfalls 222.222.222 herausgerechnet.

„Das Resultat wußten Sie eben schon vorher, Herr A.,“ meinten einige Zweifler.

„Gut. Machen wir also noch eine Probe, zum Beispiel mit 36, was doch noch schwieriger sein dürfte,“ sagte A.

Als B. 12.345.679 mit 36 multipliziert hatte, war A. längst mit der Rechnung im Kopf fertig geworden. Sein Resultat stimmte genau mit dem des B. überein. Es war 444.444.444. Wie konnte A. dies so schnell im Kopf ausrechnen? – Nun, er wußte eben, daß die Zahlenreihe 12.345.679 (also ohne die 8!) mit 9 multipliziert neun Einer, mit dem Doppelten von 9 (=18) dagegen neun Zweier, mit dem Doppelten von 18 (=36) neun Vierer und so weiter ergibt, und brauchte daher sein Experiment nur mit diesen Zahlen (9, 18, 36, 72 und so weiter) vorführen zu lassen, dann blieb er stets Sieger.

W. Kabel.
Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Drei interessante Rechenkunststücke. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1913, Bd. 1, S. 223–226. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1913, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Drei_interessante_Rechenkunstst%C3%BCcke.pdf/5&oldid=- (Version vom 31.7.2018)