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Licht brennender Kokosnußkerne beleuchtet wurde. Die angeblich nur durch Suggestion erklärbare Leistung bestand darin, daß der Magier ein zusammengerolltes weißes Seil in die Luft warf, wo es frei schweben blieb; dann kletterte ein Knabe daran empor, der schließlich in einer Wolke „verschwand“! Des Pudels Kern lag jedoch darin, daß der Hintergrund der Bühne durch schwarze Blendschirme, die hinter die Leuchtfeuer gestellt waren, in tiefstes Dunkel gehüllt blieb; dadurch konnte ein schwarzes Seil, woran das weiße Tau befestigt war und das von einem versteckten Gehilfen im Moment des Emporwerfens über einen im oberen Teil des Felsengewölbes angebrachten Haken gezogen wurde, nicht wahrgenommen werden, und ebensowenig ein schwarzes Tuch, das von oben heruntergelassen wurde, als der am Ende des weißen Strickes angelangte Seilkünstler dort ein Pülverchen abbrannte; dadurch entwickelte sich eine so mächtig qualmende Rauchwolke, daß der Jüngling darin auf den schwarzen Strick übergehen und ganz gemütlich hinter dem schwarzen Vorhang „verschwinden“ konnte.

Vexierspiel indischer Gaukler.

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Kurt Boeck: Durch Indien ins verschlossene Land Nepal. Ferdinand Hirt & Sohn, Leipzig 1903, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Durch_Indien_ins_verschlossene_Land_Nepal.pdf/131&oldid=- (Version vom 1.7.2018)