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Nepalische Tempelleuchter. ½.
Der Griff des links abgebildeten, sowie die fünf Arme des rechten Leuchters werden aus Schlangen gebildet; vor letzterem ein betender Newarikönig.

Ein wunderschönes Denkmal anderer Art, auf dem der König Bhupatindra Mullah[WS 1] in einer sehr seltsamen Kopfbedeckung mit Schwert und Schild nicht unter dem Schutz einer Brillenschlange, sondern unter einem glockenförmigen Sonnenschirm sitzt, fand ich in Bhatgaon, ebenfalls einer Residenz von Newarikönigen, die von ihrem Nachbarherrscher in Katmandu zwar weiter als die in Patan aber auch nicht mehr als 13 Kilometer entfernt waren; sogar auf den fünfarmigen bronzenen Tempellampen, in deren Näpfchen geschmolzene Butter mit Hilfe eines Dochtes aus roher Baumwolle verbrannt wird, und die an einem Handgriff vor den Götterbildern, denen geopfert werden soll, hin- und hergeschwungen werden, befindet sich in Nepal häufig an Stelle des in Indien üblichen Götterfigürchens ein knieender Newarikönig mit dem Stirnzeichen des von ihm besonders hochgehaltenen Gottes auf der Stirn. Auf die malerische Linienführung und Gestalten anderer nepalischer Opfergeräte habe ich auch in den folgenden Kapiteln und bereits in meinen „Indischen Gletscherfahrten“ auf Seite 455 und 470 hingewiesen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. WS: Bhupatindra Mullah: vergleiche Bhupatindra Malla (en)
Empfohlene Zitierweise:
Kurt Boeck: Durch Indien ins verschlossene Land Nepal. Ferdinand Hirt & Sohn, Leipzig 1903, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Durch_Indien_ins_verschlossene_Land_Nepal.pdf/348&oldid=- (Version vom 2.7.2018)