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woraus sich erklärt, daß der Gesamtwert der Theeausfuhr im Jahre 1901 auf 68 Millionen 682 000 Mark herabgesunken ist, während er 1900 noch 80 Millionen 608 000 Mark betrug[WS 1].

Daß diese Unmenge von etwa 100 Millionen Pfund Thee, wozu Indien noch mehr als 170 Millionen Pfund beisteuert, überhaupt verbraucht werden kann, wird nur begreiflich, wenn man erfährt, daß in England auf jeden Kopf der Bevölkerung ein jährlicher Durchschnittstheeverbrauch von etwa 3 Kilogramm kommt, der in Rußland auf 0,33 Kilogramm und in Deutschland gar auf 0,05 Kilogramm fällt. Doch alle Gegensätze gleichen sich aus! Die Verächter des Thees scheinen um so lebhaftere Liebhaberei für Kaffee zu besitzen, wenigstens verbraucht jeder Deutsche davon durchschnittlich 2¾ Kilo, der Engländer dagegen nur 0,32 Kilo.

Maschinen zum Rollen und Sieben des Thees.

Eine Theepflanzung gleicht einem saftig grünen, wogenden Meer. Ein unbeschreiblich feiner Duft strömt aus den Blüten und Blättern, die je nach Größe und Alter getrennt eingeerntet werden, um ganz verschiedene Sorten zu geben, trotzdem sie von demselben Busche stammen; die winzigen drei obersten, zartesten Blättchen sind die wertvollsten und werden von den Pflückern besonders sorgfältig in Körben eingeheimst, wobei der Wächter mit Argusaugen aufpaßt, daß niemand den Schatz durch ältere Blätter

entwertet. Die abgepflückten

Anmerkungen (Wikisource)

  1. WS: entspräche 2018 ca. 534,6 Mio. € (für 1900) und 455,5 Mio. € (für 1901)
Empfohlene Zitierweise:
Kurt Boeck: Durch Indien ins verschlossene Land Nepal. Ferdinand Hirt & Sohn, Leipzig 1903, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Durch_Indien_ins_verschlossene_Land_Nepal.pdf/44&oldid=- (Version vom 16.7.2018)