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Geleitwort

ist, diese Lehre noch klarer hervortreten zu lassen“. Eine moderne Darstellung, da E. Stein auf der Höhe eigenen phänomenologischen Forschens die Gestalt des hl. Johannes vom Kreuz in einer von modernen Menschen gewollten Form zeichnet.

Im Sinne und im Dienste der Lehre müssen wir in der Steinschen Deutung des Wirkens und der Werke des hl. Johannes eine erneute Bestätigung der Ordenslehre erkennen, unabhängig von ihren Abweichungen von der traditionellen Auslegung. Sie widerspiegelt in makelloser Klarheit und Überzeugungskraft die Grundpfeiler der Karmelitanischen Idee: die Kreuzeslehre ist eine Realität.

Liebe und restlose Einstellung der Seele auf Gott ist das Eingangstor zu aller Mystik; die Wertlosigkeit der Welt muß für uns sinnengebundene Menschen daher immer wieder betont werden. Der Glaube dient nicht bloß als Vorbereitung zur Aufnahme der Kreuzesbotschaft; er hat Anteil an der Kreuztragung und Kreuzigung, und er findet seine Vollendung in der vollkommenen Liebesvereinigung mit Gott.

Möge das Wort des Kreuzes, das Schwester Teresia Benedicta a Cruce spricht, für uns alle das Samenkorn werden, das hundertfältig Ertrag bringt[1].


P. fr. Romaeus Leuven o.c.d.     
Provincialis Prov. Hollandiae     



  1. Siehe im Nachwort den biographischen Abriß, die historisch-archivalische Verantwortung dieser Herausgabe und nähere Ausführungen über Entstehung, Aufbau und Zielstellung des Werkes. Auch befindet sich an dieser Stelle eine Skizze der Steinschen Persönlichkeit im Lichte der Kreuzeswissenschaft.
Empfohlene Zitierweise:
Edith Stein: Kreuzeswissenschaft. Editions Nauwelaerts, Louvain 1954, Seite VIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Edith_Stein_-_Kreuzeswissenschaft.pdf/309&oldid=- (Version vom 31.7.2018)