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Äschylos – denn so auf Erden

Kannten alle Völker ihn –
Durft’ er uns entrissen werden?
Mußt’ er uns auf ewig fliehn?
Wird er uns nie wieder singen?

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Konnte solcher Ton verklingen?

Solches Feuer auch verglühn?

Horch! wie alle weinend klagen!
Weh! Des Schicksals hartes Wort
Hat auf ewig ihn getragen

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Zu der Schatten finsterm Ort!

Aber matter Trostes-Schimmer
Malt in ihrem Blick sich immer:
Seine Lieder leben fort!

Ha! sie können ihn nicht sehen,

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Wie er selber wirkt und lebt

Und zu der Vollendung Höhen,
Seinem großen Ziele, strebt;
Wie er freudig und entschlossen,
Von Ambrosia-Duft umflossen,

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In dem ew’gen Raume schwebt.


Phönix, Phönix sollte sterben,
Stürzen in des Orkus Nacht?
Er, der Göttliche, verderben
Durch der Parzen finstre Macht? –

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Da sie selber ihn erheben,

Und die Musen ihm nur leben,
Und Apollo für ihn wacht?

Schon umleuchten ihn die Sterne –
Da ertönt dem Göttersohn

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Heil’ges Rauschen, leis’ und ferne,

Vom erhab’nen Albion.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Arens: Wer ist „Hans auf der Wallfahrt“?. München: Parcus, 1919, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Eduard_Arens_Wer_ist_Hans_auf_der_Wallfahrt_73.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)