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Aber noch ein Funken glühet
Durch der Asche düstern Flor;

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Klein, doch göttlich; – dieser sprühet

Aus des Todes Nacht hervor.
Alles Sterbliche vermodert;
Aus der schwachen Hülle lodert
Heil’ge Flamme hoch empor!

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Und ein neuer Phönix schwebet

Auf zum freien Himmelszelt.
Wie die Kraft, die in ihm lebet,
Ihm den Mut der Seele schwellt!
Kühnes, freudiges Entzücken

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Glüht in seinen Flammenblicken

Und sein Geist umfaßt die Welt.

Ha! jetzt singet er begeistert –
Wie in ihm ein Gott sich regt!
Wie der Neid nur an ihm meistert!

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Wie er den daniederschlägt!

Wie ihn kühner, fesselfreier
Als den Vater, mächt’ges Feuer
Auf zum hohen Himmel trägt.

Siehst du wohl den Wandrer dorten,

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Der voll Staunen nach ihm weist?

Fremd ist der an diesen Orten,
Der nicht weiß, wie jener heißt.
Wird er forschend nach ihm fragen,
Kannst du ihm mit Freude sagen:

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Das ist Shakespeares Flammengeist.
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Eduard Arens: Wer ist „Hans auf der Wallfahrt“?. München: Parcus, 1919, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Eduard_Arens_Wer_ist_Hans_auf_der_Wallfahrt_75.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)