Seite:Eigentlicher Bericht der Stadt Stade 12 201081A 002.jpg

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Nachdem der Bischoff von Münster etliche 1000. Mann in der Graffschafft Lippe und umb Minden zusammen gezogen / und nebenst etlich 1000. Chur-Brandenburgischen eine Armee von 12. biß 14000. Mann bey einander gebracht / hat Er sich Anfangs des Städtchen Tedinghausen bemächtiget / nachgehends bey Böllen sich gestellet / als ob er daselbst die Weser passieren und ins Stifft einbrechen wolle / weil aber die Schweden alda die Uberkunfft mit starcken Canoniren etliche Tage verwehret / als sind sie endlich mit Bremer Eichen oben und unterhalb der Stadt Bremen den 15. Septemb. dieses ietztlauffenden Jahrs übergekommen / wor auff die Schweden sich von der Weser zurück nacher Stade gezogen / entzwischen sind die Dänische in 3000. Mann starck auch über die Weser gesetzet. So bald die Münsterischen hinüber kommen / haben sie die Burg also fort berennen lassen / unterdessen verliessen die Schweden die Schantze Langewehl / nachdem sie vorher die Stücke alda in den Graben geworffen. Wie nun auf die Burg mit Stücken zuspielen der Anfang gemachet worden / und eine Bombe des Commendanten Hauß übern hauffen geworffen / die Teutschen auch nicht fechten wollen / hat sich der Commendant genöthiget befunden / nach etwa 24. Stunden währender Belagerung sich an die Alliirten zu ergeben / die Officirer sind abmarchiret / die gemeinen Knechte aber untergestecket worden. Unterdessen wie die Münsterische oder Brandenburgische an dieser Seiten im Stifft den Meister spielten / kamen 9. Holländische und Brandenburgische Kriegs- und 10. Schmack-Schiffe auff die Weser vor Carolsburg / und nachdem selbige einige