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diese Mahlzeit den beiden Robinsons besser als eine lange Speisenfolge es sonst getan hätte.

Da auf den Eilanden weder Baum noch Strauch, nur Moose, Flechten und ein paar kümmerliche Gräser zu finden waren, kam den Gefährten der Ballonkorb außerordentlich zustatten, nicht minder aber die Metallteile der Instrumente, die beiden großen Schirmbezüge und die noch an dem Korbe hängenden Leinen- und Gurtenstücke.

So wurde noch an demselben Vormittag der breite Eingang der Grotte durch übereinandergeschichtete Steine bis auf eine große Fenster- und eine Türöffnung versperrt. Vor letztere wurde von innen, um die Nachtkühle und den Regen abzuhalten, ein aus den Schirmbezügen hergestellter Vorhang angebracht, ein zweiter vor das Fensterloch. Aus einem Stück des Ballonkorbes wieder arbeitete Fritz Blümke eine Tischplatte, die auf geeignete Steine als Füße gelegt wurde. Andere Steine gaben, mit einer Moospolsterung versehen, leidliche Sitze ab. Jedenfalls hatte die Grotte am Abend schon ein ganz anderes Aussehen angenommen. „Glänzende Innenausstattung!“ meinte Hendrich lachend, der gerade dabei war, für den Herd einen Rauchfang zu bauen.

Am anderen Morgen überraschte Fritz Blümke, der sich seiner Zeit der Feldluftschifferabteilung mit Erlaubnis seiner Eltern sozusagen als „Mädchen für alles“ angeschlossen und es schließlich auch durchgesetzt hatte, daß er dort verbleiben durfte, seinen Leutnant durch die Mitteilung, daß er einmal versuchen wolle, in dem von den drei Eilanden umsäumten Wasserbecken zu angeln. Tatsächlich stellte er sich dann aus Teilen einer Leine, einem zum Haken zurechtgefeilten Messingstück und zusammengebundenen dickeren Stöcken des Ballonkorbes eine Angel her, für die er als Köder am Strande gefangene kleine Nacktkrebse benutzte.

Hendrich war sehr gespannt auf den Erfolg und setzte sich neben den Knaben an das Ufer, um zuzusehen. Dabei fertigte er aus Blech ein Paar Löffel und eine Schöpfkelle an, brachte auch an einigen der größten Konservenbüchsen, die als Kochtöpfe dienen sollten, Henkel an.

Nun, Fritz hatte wirklich Glück. Im Laufe einer

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W. Belka: Ein Luftschifferabenteuer. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Luftschifferabenteuer.pdf/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)