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Ein Luftschifferabenteuer.
W. Belka.


„Wenn Herr Leutnant mich nur ein einziges Mal mitnehmen würden …! Ich bin doch nun schon drei Monate bei der Abteilung, erst mit im Westen, jetzt hier in Rumänien. Und Herr Leutnant waren doch immer zufrieden mit mir …“

Der langaufgeschossene Junge in dem viel zu weiten feldgrauen Rock mit den Abzeichen des Luftschifferbataillons schaute den Offizier so flehend an, daß dieser halb lachend, halb ärgerlich erwiderte:

„Du bist mal ein hartnäckiger Quälgeist …!! Na – gut denn! Schließlich hast Du‘s ja verdient, daß man mal beide Augen zudrückt. Aber – passiert etwas, ich wasche meine Hände in Unschuld!“

Leutnant Hendrich gab jetzt einige Kommandos, und der eben erst aus den Stahlflaschen mit Wasserstoffgas gefüllte Fesselballon wurde mittels der Kabelwinde so weit hochgelassen, daß der an zahlreichen Gurten hängende Ballonkorb vom Erdboden freikam, worauf der Offizier hineinkletterte, indem er dem Knaben zurief:

„Los denn! Rein mit Dir! Gute Augen hast Du ja. Vielleicht kannst Du da oben noch mehr erspähen als ich.“

Fritz Blümke war im Handumdrehen in dem engen Weidenkorb. Dann einige weitere Kommandos, und der an dem Stahlkabel befestigte mächtige Ballon begann zu steigen.

Die Feldluftschiffer-Abteilung war hinter einer steilen Anhöhe mit ihrem Wagenpark, Gas-, Geräte- und Fernsprechwagen, aufgefahren. Vor kaum einer halben

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W. Belka: Ein Luftschifferabenteuer. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Luftschifferabenteuer.pdf/2&oldid=- (Version vom 31.7.2018)