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Walther Kabel: Ein Wiederfinden (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 9)

„Nein, Horst, ich kann dir nicht verzeihen, kann das nicht vergessen, das nicht – nie, nie!“ sagt sie langsam mit mühsam bewahrter Ruhe. Sie denkt ja nur daran, daß er nochmals in der Wohnung jenes Weibes gewesen ist, während sie ihn schon ganz zu besitzen glaubte, jenes Weibes, das sie haßt wie sonst nichts auf der Welt. In verzehrender Eifersucht schreit sie hinaus: „Geh – verlaß mich! Nie kann ich dir wieder glauben, nie wieder Vertrauen zu dir fassen, zu dir, der es fertig brachte, mich in der ernsten, weihevollen Stunde, in der wir uns fanden, zu belügen! Geh, hab Erbarmen und geh! Laß mich allein – allein für immer, und nimm die Überzeugung mit dir, daß Ellen Bieler auch

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Walther Kabel: Ein Wiederfinden (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 9). Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1910, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Wiederfinden.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)