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6. Kapitel.
Auf der nächtlichen Themse.

„Sie fürchteten es?!“, meinte Ellen plötzlich vollkommen verwandelt. Sie sprach mit einer Ruhe, die sogar Evelyn überraschte. „Ich fürchte nichts … Ich sorge mich nur um die Sicherheit der Drei von der Feme, denn ich kann diese Männer nicht verurteilen, die man verfolgt und hetzt und die doch nur immer im Grunde Gutes getan haben.“

Ihre Sprache klang leidenschaftlich und voll innerster Überzeugung.

Evelyn Baaker blickte still zur Seite.

„Gutes?!“, wiederholte sie zweifelnd. „Nennen Sie es gut, wenn die Drei[1] eigenmächtig Menschen verschwinden lassen?! Nennen Sie es gut, wenn diese Drei selbstherrlich mit Hilfe ihres Reichtums, denn sie sind sehr reich, das weiß man, die seltsamsten Methoden anwenden, um unter Umgehung des Rechtsweges zu strafen?!“

Ellen Clinton warf den hübschen Kopf kampflustig in den Nacken. „Ich nenne es gut“, verteidigte sie uns voller Eifer, „den Armen in aller Stille zu helfen, und das tun die Drei, – das weiß ich! Wir beide, Miß, wer Sie auch immer sein mögen, werden hierüber nie zu einer Einigung gelangen. Vorhin sagten Sie, wir hätten keine Zeit zu verlieren. Das stimmt. Ich schulde Ihnen Dank …: Der Tresor ist offen! Lassen Sie mich mein heimliches Werk vollenden. Ich … ich will nur einen der für das Preisrätsel eingelaufenen Briefe öffnen und prüfen – nur das! Hindern Sie mich nicht daran. Denn es ist mein eigener Brief, Miß. Ich will niemanden schädigen.“

  1. Vorlage: Ddrei
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Ein gefährliches Preisrätsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_gef%C3%A4hrliches_Preisr%C3%A4tsel.pdf/36&oldid=- (Version vom 31.7.2018)