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8. Kapitel.
Macdonald beichtet.

Ich wußte, daß Ellen Clinton, für die ich ebensoviel Sympathie wie Mitleid empfand, in ihrer Stellung als Sekretärin Kommissar Hemmerfolks zwei Stunden Mittagspause hatte und daß ihr morgens ein einfacher Warner-Brief zugegangen war:

„Besuchen Sie heute mittag Frau Amalie Pellwoor im Seitenflügel des Old-Palastes.“

Ich fand mich daher bereits um halb Eins bei Frau Amalie als Mr. Samuel Sotter ein und plauderte leise mit ihr in der Küche. Ihrem Patienten Mac Forster ging es ausgezeichnet. Zur Zeit schlief er. Amalie, ihre unvermeidliche Poussy auf dem Schoße, erzählte mir, daß ihr der Sekretär des Mr. Seymour Flox mitgeteilt habe, heute mit der Morgenpost seien wieder achthundert Briefe für den Feme-Wettbewerb eingegangen. „Mr. Sotter, der Old-Palast macht mit der Sache ein großes Geschäft“, fügte sie unfreundlich hinzu. „Wenn die ganze Geschichte nur nicht Schwindel ist! Bedenken Sie: Erster Preis ein Eigenheim mit Garten!!“

„Jawohl“, sagte ich mit Nachdruck. „Und das Eigenheim ist von heute an sogar zu besichtigen, Frau Pellwoor. Nein, von Schwindel kann man hier nicht reden, – nicht ganz …“

Dann läutete es, und Ellen erschien.

Ich wurde so heimlich Zeuge der Begrüßung zwischen dem Brautpaar.

Ellen blieb in der Tür des Schlafstübchens stehen und preßte vor Schreck beide Hände gegen die Brust.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Ein gefährliches Preisrätsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_gef%C3%A4hrliches_Preisr%C3%A4tsel.pdf/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)