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den Oberstock, nachdem Hemmerfolk den Angestellten noch erklärt hatte, daß die Auskunftei wie bisher weitergeführt würde. –

An demselben Tage gegen fünf Uhr nachmittags kehrte die bekannte Filmdiva Lilian Goust von einer Aufnahme in ihr luxuriöses Heim zurück, dessen erlesenen Prunk sie hauptsächlich dem Reichtum ihres etwas sehr geheimnisvollen Freundes Mr. Smith verdankte, von dem sie im übrigen nur das eine mit Bestimmtheit wußte, daß er sich aus Sensationshunger und Abenteuerlust als Amateurdetektiv betätigte und bei ihr sehr häufig sich zu diesem Zweck maskierte.

Lilian hatte als Filmstar sehr rasch Karriere gemacht, war ein unverdorbenes, sehr natürliches Mädchen und nahm Mr. Smiths mehr väterliche Huldigungen und Verehrung in aller Arglosigkeit hin. Er hatte ihr den raschen Aufstieg ermöglicht, er war ihr seit Jahren ein scheinbar selbstloser Freund, und seinen kleinen echt englischen Spleen, verkleidet umherzulaufen, belächelte sie nur nachsichtig. Andrerseits war sie oft erstaunt, wie vollkommen sich Smith verändern konnte. Häufig erkannte sie ihn selbst nicht wieder, und genau so erging es ihr heute.

Smith erwartete sie im Salon. Nach kurzer Begrüßung wurde Lilian dann ein Mr. Belson-Lard in dringender Angelegenheit gemeldet. Sie ließ ihn in den Salon bitten.

Der Fremde war diskret-elegant gekleidet, verneigte sich knapp vor Lilian und Smith und begann sofort in gedämpftem Tone zu sprechen.

„Miß Goust, ich will mich ganz kurz fassen. Ihr Freund Smith, der Herr dort, ist ein Verbrecher, und er hat Sie nur deshalb als Künstlerin gefördert, um irgendwo einen sicheren Schlupfwinkel zu haben.“

Mit eisiger Ruhe musterte der Mann von der Feme

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Max Schraut: Ein gefährliches Preisrätsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_gef%C3%A4hrliches_Preisr%C3%A4tsel.pdf/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)