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den großen Betrüger, dem Lilian so blindlings vertraute.

Aber ihr Vertrauen schwand, als dieser Mr. Smith mit bleichem Gesicht und mit allzu starker Theatralik ihr den Arm wie schützend um die Schultern legte.

Sie fühlte, daß dieser Arm zitterte und daß „Smith“ unter der Wucht der Anschuldigungen fast zusammenbrach.

Ich sprach weiter … „Miß Goust, es liegt nur in Ihrem Interesse, die Bekanntschaft mit Smith abzubrechen und auch abzuleugnen, was auch geschehen mag. Wechseln Sie sofort Ihr Hauspersonal. Hier sind dreihundert Pfund. Entlohnen Sie Ihre Leute reichlich und schützen Sie eine Auslandsreise vor … Es werden sich in kurzem Dinge ereignen, die Ihnen die Augen vollends öffnen werden. Stellen Sie sich nicht bloß, – schweigen Sie!“

Smith hüstelte und rief heiser: „Lilian, – es ist einer von diesen Schurken, die sich die Feme nennen! Ich werde dafür sorgen, daß …“, – seine Hand glitt in die Brusttasche, aber dieselbe Hand sank schnell wieder herab.

„Ich pflege immer zwei Sekunden früher als meine Gegner abzudrücken, Mr. Smith“, lächelte der elegante Belson-Lard harmlos und streichelte seine Waffe.

„Es ist richtig, Miß, ich gehöre zur Feme … Ich wollte Ihnen nur Ungelegenheiten ersparen. Das lag in unserem Programm. Werfen Sie diesen Smith hinaus – – und verraten Sie nichts! Ich habe die Ehre …“

Minuten später verließ „Smith“ sehr eilig und mit wutverzerrtem Gesicht das Haus der Diva und eilte ahnungslos an einer langsam fahrenden Limousine vorüber.

Bickfort betrachtete ihn kopfschüttelnd.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Ein gefährliches Preisrätsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_gef%C3%A4hrliches_Preisr%C3%A4tsel.pdf/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)