Seite:Eines fränkischen Ökonomen freymüthige Betrachtungen über die Feldwirthschaft, mit Hinsicht auf die Betreibung des Feldbaues in Franken.pdf/9

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diesen Gründen ihnen keinen Sitz und keine Stimme auf dem ökonomischen Reichstag einzuräumen.

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 Es gereichte in der That unserm Jahrhundert zur Schande, wenn man fragte, oder gar bewiesen haben wollte, ob es auch der Mühe wehrt wäre, über ökonomische Angelegenheiten nachzudenken? Und dennoch fehlt es nicht an solchen sich weise dünkenden Menschen, die mit belehrender Miene sagen: laßt doch den Bauer seinen Feldbau, laßt ihn seine Wirthschaft führen, wie er will; er hat ja den Schaden, wenn er schlecht wirthschaftet. Nein! damit ist die bürgerliche Gesellschaft nicht zufrieden; ihr und ihrem Wohl muß viel daran gelegen seyn, daß sie an dem nothwendigsten Bedürfniß keinen Mangel leide. So wie die Menschen an der Zahl zunehmen, so müssen auch die Nahrungsproducte in gleichem Verhältniß wachsen, wenn nicht Mangel an Nahrungsmitteln eintreten soll, mit welchem eine Theurung unvermeidlich verknüpft ist, und wodurch eine Menge mittelmäßig begüterter Menschen in die Armuth versinken, und zugleich die Zahl der Bettler vermehrt wird. Es sind schon manchfaltige Klagen über das Bettelwesen erhoben worden, welches