Seite:Einige Nachrichten aus dem Pappenheimischen.pdf/6

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ist in etlichen Dorfschaften die allgemeine Beicht ganz schon an die Stelle der Privatbeicht gerücket, da diese niemand mehr verlangt hat; dagegen aber hält sich in den meisten Orten die größre Zahl bis jetzt noch zur Privatbeicht. Es würde indessen sicherlich noch nicht so weit gekommen seyn, wenn nicht verschiedene Geistliche auf ihre Vorstellungen vom Grafen die Erlaubniß erhalten hätten, die allgemeine Beicht auch am Samstage halten zu dürfen, und den allgemein Beichtenden, wenn sie es für gut und nöthig fänden, auch einige Fragen zur Beantwortung vorzulegen, die das Wesen oder den Hauptinhalt einer jeden Beicht ausmachen. Wenn die Beicht auf solche Weise, wie gewöhnlich, am Samstage fortgehalten wird, so fällt ganz natürlich die Veränderung derselben, selbst dem gemeinen Manne, der so steif und vest auf alte Gewonheiten und Gebräuche hält, besonders dem Unwissenden und Schwachen, nicht so sehr als eine unnöthige Neuerung auf, und hiedurch ist schon vieles gewonnen. Noch mehr aber, er erhält da eine Gelegenheit und eine gottesdienstliche Versammlung mehr, die vorzüglich geschickt ist, ihn zu erwecken, zu rühren, und zu erbauen, wobey