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Seite:Einige Nachrichten den Fürsten, das Domcapitel und die verschiedenen Dikasterien zu Bamberg betreffend.pdf/22

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demselben ist die Emancipation durch einige Ruthenstreiche[1] gewöhnlich. Riesbeck träumte, wenn er schrieb, dieß geschähe, um durch diese Erniedrigung Prinzen von der Lust abzuhalten, sich in ein solches Collegium aufnehmen zu lassen. Eine so feine Maxime liegt nicht unter dieser Ceremonie verborgen. In den mittlern Zeiten wurden junge Edle (die heutigen Domicellaren) in den bey Domstiftern angelegten Schulen von dem Scholastiker unterrichtet, und zu Geistlichen gebildet. Hieraus entwickelt sich, warum noch jetzt die Domicellaren unter dem Scholastiker stehen. Auch Kaiser Heinrich II errichtete bey dem Bamberger Dom eine solche Pflanzschule für die adeliche Jugend. Am Ende ihrer Ausbildung waren die Ruthenstreiche das Zeichen ihrer Entlassung aus der Gewalt des Scholastikers. – Noch eine Gewohnheit muß ich gelegenheitlich bemerken, die bey der Installirung und Präsentation eines Domicellaren üblich ist. Der Domicellar wird von dem Untercustos und einigen Summissarien zu dem in der Nähe


  1. Der zu emancipirende Domherr bekommt die Streiche auf die Chorkleider. Das nämliche wird in den drey Nebenstiftern St. Stephan, St. Gangolf und St. Jacob zu Bamberg beobachtet.