Franz Adolph Schneidawind: Einige Nachrichten den Fürsten, das Domcapitel und die verschiedenen Dikasterien zu Bamberg betreffend | |
|
war, Steuern und Abgaben von den Unterthanen zu verlangen. Die Stadt Bamberg wurde geschätzt; und nun sollte der Stadtbürger alle Lasten tragen. Die Immunitäten, die doch gleichen Antheil an der öffentlichen Sicherheit, dem öffentlichen Gewerbe, Markte, Wegen, Brücken hatten, verstanden sich zu nichts. Die Fürsten waren zu ohnmächtig, das Capitel zwingen zu können, das sich für die Immunitäten verwandte. Die Stadtbürger waren nun von allen Seiten verlassen, von dem, den sie Fürsten nannten, und dem sie nun bezahlen sollten, ohne Schutz, fanden nur diesen in ihrer eigenen Kraft, und in ihrem Muthe. Das Bild eines so freyen Immunitätsbewohners, der sich nicht wenig auf seine Freyheit zu gut that, erzeugte in ihnen gleiche Begriffe von Unabhängigkeit, und die Fürsten waren allezeit das erste Opfer. Bischoff Lampert von Brunn erfuhr 1393 zum erstenmahl die traurigen Folgen dieser verwirrten Verfassung. Die Bürger erregten Aufstand, und nur das Schwerd des Krieges, das sie so schwer fühlen mußten, beugte ihre emporstrebende Nacken unter des Fürsten Obergewalt wieder. Das Feuer der Rebellion ward bald gedämpfet,
Franz Adolph Schneidawind: Einige Nachrichten den Fürsten, das Domcapitel und die verschiedenen Dikasterien zu Bamberg betreffend in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 677. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Einige_Nachrichten_den_F%C3%BCrsten,_das_Domcapitel_und_die_verschiedenen_Dikasterien_zu_Bamberg_betreffend.pdf/53&oldid=- (Version vom 14.9.2022)