Franz Adolph Schneidawind: Einige Nachrichten den Fürsten, das Domcapitel und die verschiedenen Dikasterien zu Bamberg betreffend | |
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zu Boden drücken, sah in seiner Residenz durch die Zwistigkeit der Stadtbürger und Immunitätseinwohner das Übel noch ärger werden, er sah, wie der Bürger Zutrauen zu ihm immer abnahm, wie das Feuer der Gährung immer lebhafter wurde, er sah dieß alles, und seine Größe wurde ihm zur Last. Er begab sich in die Kärnthischen Herrschaften des Hochstifts, und legte da die Regierung freywillig nieder, und suchte in der stillen Einsamkeit, was ihm der Thron nicht gewähren konnte. Bis zur völligen Abdankung wird Anton Pfleger und Administrator des Bißthums, hernach selbst Bischoff. Eine neue Hauptperson trat mit ihm auf den Schauplatz, ohne die Situationen, worin sich die Gemüther befanden, zu ändern. Die Stadtbürger waren mit Steuern beschwert, die der Immunitätseinwohner auf sie allein wälzte; das Domcapitel war wachsam auf die Schritte der Bürger, weil sie der Unabhängigkeit der Immunitäten drohten, und eben so viele Schritte für der Fürsten Alleinherrschaft waren. Hiezu kam noch ein Umstand, der die Erbitterung ungemein vergrößerte. Die Stadtbürger, welchen die Verwüstungen der Hussiten noch lebhaft vor Augen schwebten, wollten
Franz Adolph Schneidawind: Einige Nachrichten den Fürsten, das Domcapitel und die verschiedenen Dikasterien zu Bamberg betreffend in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 679. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Einige_Nachrichten_den_F%C3%BCrsten,_das_Domcapitel_und_die_verschiedenen_Dikasterien_zu_Bamberg_betreffend.pdf/55&oldid=- (Version vom 14.9.2022)