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so, das gefällt. Der Bayer verwechselt das ä in a und wenn wir dieses wissen, so haben wir das Zeitwort tändeln, das eigentlich heißt: niedlich, zärtlich mit einer Sache umgehen: folglich ist Tanderl, Dantel, Dintel einerley, und bedeutet insgemein ein Mädchen, der man schön thut, den Hof macht, nach altem Ausdruck, hofirt, das man gerne karessirt, weil es artig ist. Aus diesem ergibt sich zugleich die Wahrscheinlichkeit, daß Dintel nicht eben allein ein Bauern-Mädchen heiße, sondern überhaupt jedes artige Mädchen von niedrigem Stand.


II. Die Bedeutung des Worts oder der Redensart muß mit möglichster Präcision angegeben, und kein unrichtiger Begriff untergelegt werden.

 Die Folgen einer nicht bestimmt genug gegebenen Bedeutung sind so eben bey dem Wort Dintel gezeigt worden. Oft wird ein provinzielles Wort ohne weiters nach seiner Abstammung kenntlich gemacht, wenn die präcise Bedeutung beygefügt wird, da man im Gegentheil bey nicht genau bestimmter Erklärung, oft nicht weiß, woher das Wort zu dem Begriff gekommen sey. Wenn man z. B. das Wort schwänzeln, durch: