Seite:Elektrische und Optische Erscheinungen (Lorentz) 016.jpg

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bestimmten Punkt des Raumes stattfindet, constituirt einen electrischen Strom, den Maxwell’schen Verschiebungsstrom, der sich durch darstellen lässt. Wir nehmen an, dass derselbe auch im Inneren der geladenen Materie bestehe. Ausserdem aber findet man dort einen Convectionsstrom . Diesen betrachte ich, wenn die Geschwindigkeit der ponderablen Materie ist, als in Grösse und Richtung durch

gegeben, und setze für den Gesammtstrom

(4)

In der geladenen Materie soll sich nur continuirlich von Punkt zu Punkt ändern[1]. Ausserdem soll während der Bewegung die Ladung jedes Massenelementes unverändert bleiben. Es muss also constant sein, wenn das — vielleicht veränderliche — Volumen des Elementes ist.

Aus dieser Voraussetzung leitet man für den Gesammtstrom die Eigenschaft der solenoidalen Vertheilung ab, welche ausgedrückt wird durch

(5)

§ 7. Die zweite Abweichung vom Gleichgewichtszustande des Aethers wird durch die magnetische Kraft bestimmt. Dieselbe hängt von der augenblicklichen Stromvertheilung ab und genügt den Bedingungen

(II)
(III)

deren Gültigkeit wir auch für das Innere der ponderablen Materie voraussetzen[2].

Endlich nehmen wir noch, sowohl für das Innere der Ionen[3] als auch für die Zwischenräume, die Beziehung an, durch welche in der Maxwell’schen Theorie die dielectrische Verschiebung

  1. Dadurch ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass von einander getrennte Ionen oft sehr verschiedene Geschwindigkeiten haben können.
  2. Die Berechtigung hierzu liegt in der Gleichung (5).
  3. Von speciellen magnetischen Eigenschaften der ponderablen Materie — welche übrigens gerade durch die Ionenbewegungen zu erklären wären — sehen wir ab. Demgemäss brauchen wir nicht zwischen der magnetischen Kraft und der magnetischen Induction zu unterscheiden.