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	Hendrik Antoon Lorentz: Versuch einer Theorie der electrischen und optischen Erscheinungen in bewegten Körpern

Das Gesagte möge es rechtfertigen, dass wir, während vorläufig die circularpolarisirenden Medien ausgeschlossen bleiben, für die übrigen durchsichtigen Körper annehmen, dass die Beziehung (62) keine Differentialquotienten nach x, y, z enthalte. Wir setzen also

$\left.{\begin{array}{c}{\overline {\mathfrak {E}}}_{x}=\sigma _{1.1}\,{\mathfrak {M}}_{x}+\sigma _{1.2}\,{\mathfrak {M}}_{y}+\sigma _{1.3}\,{\mathfrak {M}}_{z}+({\mathfrak {{\dot {M}},p}})_{x},\\{\overline {\mathfrak {E}}}_{y}=\sigma _{2.1}\,{\mathfrak {M}}_{x}+\sigma _{2.2}\,{\mathfrak {M}}_{y}+\sigma _{2.3}\,{\mathfrak {M}}_{z}+({\mathfrak {{\dot {M}},p}})_{y},\\{\overline {\mathfrak {E}}}_{z}=\sigma _{3.1}\,{\mathfrak {M}}_{x}+\sigma _{3.2}\,{\mathfrak {M}}_{y}+\sigma _{3.3}\,{\mathfrak {M}}_{z}+({\mathfrak {{\dot {M}},p}})_{z},\end{array}}\right\}$

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und verstehen hier unter $({\mathfrak {{\dot {M}},p}})_{x},\ ({\mathfrak {{\dot {M}},p}})_{y},\ ({\mathfrak {{\dot {M}},p}})_{z}$ Ausdrücke, die sowohl in Bezug auf ${\dot {\mathfrak {M}}}_{x},\ {\dot {\mathfrak {M}}}_{y},\ {\dot {\mathfrak {M}}}_{z}$, als auch auf ${\mathfrak {p}}_{x},{\mathfrak {p}}_{y},{\mathfrak {p}}_{z}$ linear und homogen sind. Die Coefficienten in diesen Ausdrücken, sowie die Factoren $\sigma$ sind als Funktionen von T anzusehen.

Ich werde jetzt nachweisen, dass für eine sehr allgemeine Klasse von Körpern die Glieder $({\mathfrak {{\dot {M}},p}})_{x}$, u. s. w. verschwinden; zugleich erreichen wir dabei noch eine Vereinfachung der von ${\mathfrak {p}}$ unabhängigen Glieder.

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Körper mit drei zu einander senkrechten Symmetrieebenen.

§ 51. Es sei A irgend ein Körper, und A' ein zweiter Körper, der das Spiegelbild des ersten in Bezug auf eine gewisse Ebene E ist, und zwar bis in die kleinsten Züge, also auch in der Anordnung der kleinsten Theilchen. Hängen die Molecularkräfte in solcher Weise von den Configurationen ab, dass die Vectoren, durch welche sie in A und A' dargestellt werden, sich wie Gegenstände und deren Spiegelbilder verhalten, so können sich (§ 18) in den beiden Körpern Ionenbewegungen und damit verbundene Zustandsveränderungen des Aethers so abspielen, dass auch was diese Erscheinungen betrifft das eine System immerfort das Spiegelbild des anderen ist. Bei dem Uebergange vom ersten System zum zweiten verwandeln sich dann die Vectoren ${\mathfrak {{\overline {E}},M}}$ und ${\mathfrak {p}}$ in ihre Spiegelbilder.

Es kann nun der innere Bau des Körpers A derart sein, dass, bei geeigneter Wahl der Ebene E, A und A' in Bezug

Empfohlene Zitierweise:
Hendrik Antoon Lorentz: Versuch einer Theorie der electrischen und optischen Erscheinungen in bewegten Körpern. E. J. Brill, Leiden 1895, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elektrische_und_Optische_Erscheinungen_(Lorentz)_074.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)